Lanze

Lanze

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Lan|ze ['lants̮ə], die; -, -n:
aus einem langen Schaft und einer Spitze (aus Metall oder anderem hartem Material) bestehende, für Stoß und Wurf bestimmte Waffe:
der Ritter legte seine Lanze ab.

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Lạn|ze 〈f. 19Stichwaffe mit langem Schaft, Speer, Spieß ● eine \Lanze für jmdn. brechen 〈fig.〉 für jmdn. eintreten [<mhd. lanze <frz. lance <lat. lancea „Speer mit Wurfriemen, Lanze“]

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Lạn|ze, die; -, -n [mhd. lanze < (a)frz. lance < lat. lancea]:
aus einem langen Schaft u. einer Spitze (aus Metall od. einem anderen harten Material) bestehende, für Stoß u. Wurf bestimmte Waffe:
eine L. werfen;
eine L. für jmdn., etw. brechen/(seltener:) einlegen (mit Entschiedenheit für jmdn., etw. eintreten, jmdn., etw. verteidigen; anknüpfend an das ma. Turnierwesen u. eigtl. = für jmdn., jmds. Ehre einen Turnierkampf mit der Lanze austragen).

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Lanze
 
[mittelhochdeutsch lanze, über (alt)französisch lance von gleichbedeutend lateinisch lancea],
 
 1) Speer, Spieß, seit der Altsteinzeit gebräuchliche, zum Stoß (Stich) oder zum Wurf verwendete Waffe, bestehend aus einem je nach Verwendungszweck mehr oder weniger langen Schaft (aus verschiedenen Materialien) und einer auf diesen aufgesetzten zwei- oder mehrschneidigen, meißelförmigen oder spitz zulaufenden Spitze (Klinge, Blatt).
 
Sie dient bis heute als Jagdwaffe (Saufeder), als Paradewaffe sowie als Statusabzeichen und Zeremonialgerät (z. B. die Heilige Lanze).
 
Die ältesten Lanzen waren aus Holz gefertigt, mit feuergehärteter Spitze. Später wurden die Spitzen aus Feuerstein oder Obsidian gefertigt und am Schaft verschnürt. In der Bronzezeit setzte sich die Schafttülle durch; gleichzeitig entwickelte man den Lanzenschuh (Schafttülle am unteren Ende des Schaftes), durch den ein Aussplittern des Schaftes verhindert wurde. Tülle oder Einsteckdorn dienen auch zur Befestigung der seit der Eisenzeit verwendeten Eisenspitzen, die - ebenso wie die Knochenspitzen bei den Eskimo - Widerhaken haben können. (Speerschleuder)
 
Als Wurf- und Stoßwaffe gehörte die Lanze im militärischen Bereich bis zum 17. Jahrhundert zur Hauptbewaffnung sowohl des Fußvolks als auch der Reiterei. Im Altertum bildeten sich unterschiedliche Formen der Lanze heraus. Bekannt sind v. a. die griechische Hoplitenlanze, die makedonische Sarisse, die römische Hasta und das Pilum, die germanische Framea und der Ger. Im Mittelalter verlor die Lanze mit der Verbreitung der Fernwaffen Bogen und Armbrust zwar ihre Bedeutung als Wurfwaffe, behielt jedoch ihren Stellenwert als schwere Stoßlanze der Ritter und - sich nun in die verschiedenen Arten der Stangenwaffen differenzierend - als Hauptwaffe der spätmittelalterlichen Söldner. Mit dem Aufkommen der Handfeuerwaffen im 17. Jahrhundert verschwand die Lanze in den europäischen Armeen fast gänzlich, ab der Mitte des 18. Jahrhunderts tauchte sie jedoch bei Teilen der leichten Kavallerie wieder auf, so v. a. bei den Ulanen. In Deutschland wurde die Lanze 1927 abgeschafft, im Zweiten Weltkrieg nur noch zu Anfang vereinzelt (z. B. von polnischen Kavallerieverbänden) eingesetzt.
 
 2) Metallurgie: Blaslanze.
 

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Lạn|ze, die; -, -n [mhd. lanze < (a)frz. lance < lat. lancea]: aus einem langen Schaft u. einer Spitze (aus Metall od. anderem harten Material) bestehende, für Stoß u. Wurf bestimmte alte Waffe: eine L. werfen; Picadores ... stießen nach ihm (= dem Stier) mit ihren spitzen -n (Th. Mann, Krull 432); *für jmdn., etw. eine L. brechen/(seltener:) einlegen (mit Entschiedenheit für jmdn., etw. eintreten, jmdn., etw. verteidigen; anknüpfend an das ma. Turnierwesen u. eigtl. = für jmdn., jmds. Ehre einen Turnierkampf mit der Lanze austragen); sie wären so gerne Helden. Wenn sie nicht so grenzenlos faul wären, ich hätte für sie eine L. gebrochen (Wochenpost 10.9.76, 32).

Universal-Lexikon. 2012.

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